Mothman

800 Seiten Urban Fantasy - episch und mitreißend!

Der Mottenmann bringt nicht nur Unheil – er verkörpert auch die Antwort auf eine uralte Frage der Menschheit.

Als Leo Falkenthal in die Feueraugen des Mottenmannes blickt, hält er die Begegnung für ein Truggespinst – bis sein geordnetes Leben einstürzt. Gleichzeitig erwacht eine Kraft in ihm, die sich mit Vernunft und Wissenschaft nicht erklären lässt. Will er überleben, muss er sie beherrschen. Denn Leo hat Feinde. Und diese Feinde schrecken vor nichts zurück, um ihn aufzuhalten.

Seinen Bruder haben sie bereits getötet – und jetzt ist er selbst dran, der letzte und wichtigste Name auf dieser mysteriösen Todesliste. Leo muss seine Vergangenheit enträtseln, um zu verstehen, was geschieht. Denn sobald der Schleier zwischen Realität und Magie zerreißt, erscheinen Kreaturen, die der Mensch nur aus Märchenbüchern kennt – oder aus Albträumen.

Gibt es mehr, als das bloße Auge sieht? Finden Sie es heraus!

 

IDEE und HINTERGRUND zu MOTHMAN:

Seit dem Film „The Mothman Prophecies“ (der auf dem gleichnamigen, sehr lesenswerten Buch von John. A. Keel basiert) fasziniert mich die Legende um den Mottenmann.

Der bekannteste Mythos über diese sagenumwobene Kreatur ist definitiv jener, der sich um den Einsturz der mehr als 600 Meter langen Silver Bridge rankt. Wenige Tage vor dem tragischen Ereignis, das mehr als vierzig Menschen das Leben kostete, behaupteten unabhängig voneinander befragte Zeugen, eine doppelt mannshohe Gestalt mit Mottenflügeln und leuchtend roten Augen auf einem der Tragpfeiler der Brücke gesehen zu haben.

Ich wollte aber nicht nur über den Mothman schreiben: Zwar fungiert er als wiederkehrendes Element im Roman, doch ist die Geschichte dahinter weitaus epischer.

Es gibt also viel mehr zu entdecken als nur eine mysteriöse Kreatur …

Zerschneide den Schleier, der Realität und Magie trennt ...

Leo linste an einem Baum vorbei aufs hüfthohe Gras, das sich zum See hin ausbreitete und nach und nach in eine Armee dunkler Schilfhalme überging. Der See selbst lag still da, wie ein vergessener Traum, und glomm, als hätte der Mond eine hauchfeine Silberschicht darüber geschmiedet. Alles war ruhig, nur das Flüstern des Windes in den Ästen erreichte seine Ohren.

Obwohl er aufgeregt war, weil er nicht wusste, was ihn erwartete, hatte die neuerliche Begegnung mit dem Mottenmann ihm gezeigt, dass er mehr Mut besaß, als er sich zugetraut hatte. Er hatte sich seiner Angst gestellt. Und sie besiegt. Es gab immer einen Weg. Man musste nur bereit sein, ihn zu gehen, aller Widrigkeiten zum Trotz. Diese Nacht und dieser Wald hatten ihn gelehrt, dass er nicht nur ein Spielball des Schicksals war – vorausgesetzt, er glaubte an sich.

Gehe diesen neuen Weg ohne Furcht!

Vorsichtig schob er sich am Baum vorbei und schritt durch den Schatten des Blätterdachs, bis der Mondschein ihn erfasste. Er blickte nach oben: Die Mondsichel, nun frei von Wolken, strahlte in jungem Feuer, als hieße sie ihn willkommen.

LESEPROBE

Jetzt auf Kapital 1 klicken.

Leo schloss die Tür und blickte auf das Lämpchen seines Anrufbeantworters, der auf einer Kommode im kurzen Flur stand. Das monotone Blinken schickte blutfarbene Reflexe durch die Wohnung.
An, aus, an, aus …
Fast wie das Auge eines Ungeheuers, das sich öffnete und schloss.
Lebhafte Fantasie, dachte er mit einem halben Grinsen, ging ein paar Schritte und betätigte den Lichtschalter über der Küchenzeile. Die Deckenspots erstrahlten.
Liebevoll tastete sein Blick über die geräumige Ein-Zimmer-Wohnung. Links die offene Küche samt Kochinsel, modern, die Fronten in sanftem Beige, daneben der Esstisch – Glasplatte und silbergraue Füße –, und an der jenseitigen Wand die Bar, bestückt mit Spirituosen. Zwischen Esstisch und Bar befanden sich eine dunkle Ledercouch sowie ein niedriger Wohnzimmertisch, der wie ein kleinerer Zwilling des Esstisches aussah. Auf ihm lag ein Tabletcomputer.
Leo stellte seine Sporttasche auf den Boden und bemerkte eine Wollmaus, die durch den Luftzug über den Boden schwebte. Verärgert griff er nach ihr, beförderte sie in den Abfalleimer und warf dabei dem tellerrunden automatischen Staubsauger, der selig und unschuldig in der Ladestation döste, einen bösen Blick zu.
Danach räumte er die Tasche aus, stopfte das verschwitzte Garfield-T-Shirt nebst Sporthose sowie Unterwäsche und Handtuch in die bereits halbvolle Waschmaschine im Bad, drehte den Zufluss auf, füllte Waschpulver ein und startete das Pflegeleicht-Programm.
In zweieinhalb Stunden würde er zu Bett gehen.
Die Waschmaschine brauchte eine knappe Stunde, der Trockner ebenso. Danach würde er die Klamotten zur restlichen Bügelwäsche geben, die in einer Plastikfaltbox in der Badewanne stand. Am Wochenende würde er bügeln.
Sein Blick verhakte sich an einem kleinen schwarzen Schmierer am Waschbecken. Mit Spucke feuchtete er den Zeigefinger an und rieb daran herum, bis er weg war. Die Tasche in der Hand, verließ er das Bad, ging an Küche und Esstisch vorbei und bog nach rechts in den zweiten Bereich der Wohnung, der durch ein langes Kastenregal vom Rest abgetrennt lag. Rechts war sein Doppelbett, blauer Matratzenüberzug und dunkle Bettwäsche, alles säuberlich drapiert, gegenüber an der Wand der große LED-Fernseher, der zwar ein Vermögen gekostet hatte, dafür aber tolle Kuschelstunden im Bett garantierte.
Leider war Babsi bis zum Wochenende bei ihren Eltern in Deggendorf.
Immerhin, am Samstag würden sie sich sehen. Ein Lächeln auf den Lippen, begab Leo sich zum Einbauschrank und stellte die Sporttasche daneben. Das störte ihn zwar, weil es nach Unordnung aussah, wenn sich die Tasche neben und nicht im Schrank befand, doch war sie innen etwas feucht und musste während der Nacht auslüften. Nicht, dass sich Schimmel bildete.
Er sah zum Nachtkästchen, auf dem das Mobilteil in der Ladeschale stand. Es leuchtete ebenfalls rot im Takt eines langsam schlagenden Herzens.
Die abgeschlossene Schublade darunter entlockte ihm ein trockenes Schlucken. Er zwang sich, in eine andere Richtung zu blicken: Morgen war ein wichtiger Tag in der Arbeit, da brauchte er keine krummen Gedanken. Wer zum Henker hatte etwas auf den Anrufbeantworter gequatscht? Wahrscheinlich irgendein Idiot von einem Institut zur Meinungserhebung, oder, noch schlimmer, ein Klinkenputzer, der ihm irgendeinen Schnickschnack andrehen wollte.
Oder war es sein Chef? Wegen morgen?
Normalerweise kontaktierte Schenk ihn nur via E-Mail, doch vielleicht war es so wichtig, dass …
Leo kappte den Gedanken.
Erst die allabendliche Routine abschließen. Danach blieb genug Zeit, um zu überlegen, ob er die Nachricht abhören sollte oder nicht.
Mit sich wieder im Reinen, öffnete er die Schiebetür und verbrachte einige Minuten damit, in Gedanken die Kombination verschiedener Kleidungsstücke durchzugehen. Nachdem er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, klebte er kleine Daumen-hoch-Post-its an die ausgesuchten Stücke. Dunkle Jeans, weißes Hemd, nicht eng anliegend, sondern etwas weiter – erweckte seiner Meinung nach den Eindruck von Gelassenheit –, dazu von Carlo Colucci einen etwas helleren Pulli als die Jeans. Als Schuhe würden seine sandfarbenen Chukka Boots dienen, obwohl er persönlich edleres Schuhwerk vorgezogen hätte. Schenk jedoch hatte gemeint, ein Web-Designer solle nicht allzu streng auftreten – geistige Freiheit und Kreativität und so –, also nicht zu geschniegelt, eher leger, am besten so, dass man die Hochwertigkeit des Getragenen erst beim zweiten Blick bemerkte und das Locker-Flockige im Vordergrund stand.
Locker-flockig … Einer von Schenks favorisierten Ausdrücken. Nein, nicht Schenk, sondern Jens. Gestern, am Montag, hatte Schenk ihm, Leo, das Du angeboten. Zufälligerweise am selben Tag, als WrapIt!, ein großer Disponent von Convenience Food, an Schenks Webdesign-Büro mit dem Auftrag herangetreten war, die Firmenhomepage neu zu gestalten. Zudem hatte man darauf bestanden, dass Leo sich der Sache annehmen solle, was ohne Wenn und Aber daran lag, dass er vor einem Jahr für ein Subunternehmen von WrapIt! ein neues Design konzipiert hatte, das auf Anklang gestoßen war. Zusätzlich zum Du hatte Schenk … Jens ihm eine saftige Prämie in Aussicht gestellt. Die würde er in die Sondertilgung des Apartments buttern.
Momentan lief alles wie am Schnürchen.
Er sah zur Schublade, seufzte – und ging erst einmal zum Couchtisch. Nachdem er das Lederetui des Tablets aufgeklappt hatte, wischte er mit dem Zeigefinger über das Display, löste die Sperre und tippte auf das Icon, das er ganz nüchtern und simpel „Wohnung“ genannt hatte. Dahinter verbarg sich jedoch weit mehr. Er lächelte, als er eine Übersicht über alle Elektrogeräte erhielt, in abfallender Reihenfolge alphabetisch sortiert nach den verschiedenen Einsatzgebieten: Bad, Beleuchtung, Entertainment, Heizung, Küche. Hinter jedem Subbereich leuchtete ein grüner Haken. Keine Fehlermeldungen oder dergleichen.
Sehr gut!
Mittels eines Knopfdrucks auf das Rollladen-Icon ließ er alle Jalousien nach unten, doch nicht ganz, sondern „Auf Halbmast“, wie er die Stellung genannt hatte, in der die Rollos zwar ganz unten waren, aber zwischen jedem Paneel der durchbrochene Zwischenbereich sichtbar war. Bei „Schotten dicht“ kam er sich eingesperrt vor.
Anschließend drückte er das Icon für die Beleuchtung und entschied sich für „Schummerlicht“. Zuletzt aktivierte er die Soundsteuerung, wählte, obwohl langsam nasskaltes Herbstwetter die Herrschaft an sich riss, den Titel „Primavera in Anticipo“ von Laura Pausini und James Blunt. Normalerweise frönte er Musik der etwas härteren Gangart, doch der verfrühte Frühling, den die Italienerin und der Ex-Soldat besangen, brachte eine Saite in ihm zum Klingen. Erfolg im Job, eine glückliche Beziehung und als Sahnehäubchen dieses wunderbare Apartment in München-Schwabing. Das Lied nachpfeifend, nahm er ein Glas und schenkte sich einen Torfwhisky ein, der ihn trotz Rabatt über hundertfünfzig Euro gekostet hatte. Aber das durfte auch mal sein.
Er schickte das edle Destillat in seinem Mund hin und her, es rauschte von einer Backe in die andere, dann schluckte er, seufzte und schloss die Augen. Man schmeckte den Torf sogar, nicht aufdringlich, sondern als sanften Nachhall im Mundraum. Zwei weitere Schlucke, und das Glas war leer. Er stellte es zurück, ließ sich in die Couch sinken und griff abermals zum Tablet, um den Terminkalender zu checken. Nachdem er „Primavera in Anticipo“ in die Endlosschleife geschickt hatte, rief er den morgigen Tag auf – obschon er auswendig wusste, dass das Meeting mit WrapIt! um zehn Uhr vormittags anberaumt war. Trotzdem beruhigte es ihn, es vor sich zu sehen.
Mittwoch, vierzehnter Oktober, zehn Uhr – Meeting WrapIt!
Schwarz auf Weiß.
Morgen würde er zwei U-Bahnen früher fahren, falls etwas dazwischenkam, Weichenstörung oder Motorschaden oder was auch immer. Somit würde er es – gesetzt den Fall, dass wirklich etwas schief ging – auch rechtzeitig mit dem Rad schaffen. Und Taxis gab es ja auch noch. Sein Auto hatte er Babsi geliehen, weil ihres in der Werkstatt war. Zwar hätte er sie morgen gern dabei, aber den Urlaub hatte sie bereits vor längerer Zeit eingereicht.
Kein Ding.
Das Meeting war eh so gut wie geritzt, da er vorgearbeitet hatte. Zwar stand das Design der Homepage nicht im Detail, doch hatte er seine Idee skizzenhaft für eine Power-Point-Präsentation aufbereitet. Alles easy in Brendisi, wie Erkan und Stefan zu sagen pflegten.
Was stand sonst an diese Woche?
Beruhigend glanzlos materialisierte sich der Donnerstag: Ganz normal in die Arbeit, danach Fitnessstudio, so wie heute auch. Freitag ebenfalls in die Arbeit und dann …
Er schluckte, sah zum leeren Whiskey-Glas und schaltete die Musik ab. Mit pochendem Herzen stand er auf, ging zur Bar und goss sich erneut ein, diesmal von einem preiswerteren Schnaps. In einem Zug stürzte er den Inhalt herunter, verzog das Gesicht und atmete tief durch. Dann schaute er nochmals auf den Kalender.
Scheiße!
Freitagabend ins Krankenhaus, um die Frau zu besuchen, die im Koma lag.
Seit mehr als zwanzig Jahren.
Seit der … Sache damals.
Er presste beide Zeigefinger solange gegen die Schläfen, bis der Schmerz die erblühenden Gedankenknospen zerdrückte. Vergangenes war vergangen, Ungeklärtes weiterhin ungeklärt.
Damit hatte er überhaupt kein Problem. Nicht im Geringsten.
Er ließ die Rollladen hochfahren, da er mit einem Mal das Gefühl hatte, keine Luft zu bekommen. Ein Kribbeln sauste die Wirbelsäule entlang wie hundert Spinnenbeine. Mit einem Laut des Unmuts stand er auf, ging zum Fenster bei der Küche, öffnete es und sog bei geschlossenen Augen die kühle Abendluft ein. Endlich beruhigten sich Herzschlag und Atmung. Er trat zurück, öffnete die Augen und ließ den Blick über das Weichbild Münchens schweifen.
Wie ein Schutzschild aus Licht wölbte sich eine diffus leuchtende Kuppel in den Abendhimmel, das Streulicht der Laternen, Autoscheinwerfer und Hausbeleuchtungen. Nach oben hin wurde die Lichtstreuung in Nuancen schwächer, bis das Schwarz der Nacht sie auffraß, die Nacht, die nur darauf zu lauern schien, ihr kaltes, lichtloses Maul über München zu stülpen.
Leo schüttelte den Kopf. Ein kaltes, lichtloses Maul, das München auffressen wollte – was für ein Schwachsinn!
„Weiter so, Leo“, sagte er. „Ist clever von dir, diese Nacht überhaupt nicht schlafen zu wollen!“ Zu laut und zu grell schlug ihm die eigene Stimme ins Ohr, klang viel dissonanter als eine just in diesem Moment aufplärrende Hupe von der Straße. Unwirsch schloss er das Fenster und wischte sich die Hände an den Hosenbeinen ab. Sie waren feucht.
Angstschweiß.
Er ließ die Rollläden wieder herunter, Halbmast.
Angst vor der Nacht.
Die letzten Nächte hatte er für seine Verhältnisse geradezu märchenhaft gut geschlafen. Dieses Mal würde es anders werden.
Er wollte das nicht.
Aber er wusste es, weil er es spürte. Er spürte es an diesem seltsamen Pulsen im Körper, als würde schwarzes Licht durch die Adern summen. Der Alptraum erhob sich bereits und schickte sich an, seine Klauen in Leos Seele zu bohren.
Mein Leben kann ich kontrollieren, dachte er, nicht jedoch meine Träume.
Obwohl, selbst das hatte er versucht, begleitet von Entspannungs- und Atemübungen. Er hatte es nachgelesen: Mit Training konnte man seine Träume beeinflussen, ihnen eine andere Richtung geben.
Ha!
Genauso gut könnte er versuchen, einen heranpreschenden Güterzug mit bloßen Händen zum Entgleisen zu bringen.
Leo schüttete Whiskey nach, wippte den Kopf in den Nacken und stürzte ihn sich in den Rachen. „Bah!“ Er stand auf und begann herumzulaufen, hatte den Drang, in Bewegung zu bleiben.
Ein Piepen aus dem Bad. Es klang nach Aufforderung.
Nach Rettung.
Er eilte zur Waschmaschine und stierte auf das in roten Lettern leuchtende END auf dem Display. Mit einem Schlag meinte er, das Schicksal wollte ihm einen Wink geben.
END.
Für was stand dieses Ende?
Das Ende seines Alptraums?
Wäre zu schön, um wahr zu sein …
Oder für ein anderes Ende, eines, vor dem ganz sicher kein HAPPY stehen würde?
„Bleib bei deiner Routine, Idiot!“, zischte er, drehte den Zulauf zur Waschmaschine zu, räumte die Trommel leer, stopfte alles in den Trockner, knallte die Ladetür zu und drückte auf START.
Viel besser als END.
Er lachte kurz in seinen Ärmel, dann begab er sich zurück zur Couch und goss sich erneut ein. Er hob das Glas und prostete der Bar zu.
„Auf die Koma-Tante!“, sagte er laut und trank. „Auf dass du irgendwann endlich aufwachst!“
Er sank in die Rückenlehne, stellte das leere Glas auf sein Knie, wollte sich auf den Schliff konzentrieren, kleine Vierecke, sowie auf den Schriftzug des Herstellers, der schwarz unter der Tülle prangte. Doch seine Augen gehorchten ihm nicht, alles verschwamm. Er gab es auf und seufzte. „Aufwachen sollst du! – und mir endlich erzählen, was genau passiert ist!“
Oder besser doch nicht?
Nichts wäre ihm lieber, als alles aus sich herauszuschneiden, was mit Damals zu tun hatte.
Mit dem Unfall.
Mit dem Kampf?
Mordanschlag mit Bombe?
Zufällige Explosion von irgendwas?
Mit dieser Sache eben …
Niemand hatte eine Ahnung, was genau abgelaufen war, am allerwenigsten die Polizei, trotz Spurensicherung und dem ganzen Brimborium. Nicht mal den winzigsten Rückstand eines winzigsten Rückstands von Sprengstoff hatte man gefunden.
Nichts.
Nada!
Dafür allerdings vier Leichen nebst einer bewusstlosen Frau, die wenig später ins Koma fallen würde, sowie zwei Kinder, eines sieben, das andere vier Jahre alt.
Leo dachte an seinen älteren Bruder, doch gnädigerweise watete sein Verstand im Moment wie durch Schlamm, alles verquickte sich zu einem undurchsichtigen Potpourri. Und das war gut. Denn er wollte nicht an Bernhard denken.
Er schloss die Augen.

 *

Ein Piepen.
Leo erschrak und richtete sich auf.
Berstendes Glas, er spürte, wie die Splitter gegen seine Füße spritzten und sich auf dem Schiffsparkett verteilten.
Das Glas, das er auf dem Knie abgestellt hatte …
„Bullshit!“
Einige Bruchstücke waren bis zur Kochinsel geschlittert. Hinter Leos Schläfen pochte es sacht, während er aufstand und Acht gab, nicht in eine Scherbe zu treten. Er holte Handbesen und Schaufel, kehrte alles zusammen und schüttete es in den Abfalleimer. Dann aktivierte er den Saugroboter, der aus der Ladestation schnurrte und sich an die Arbeit machte, die letzten hauchfeinen Splitter aufzusaugen.
Leo ging ins Bad, beförderte die Wäsche in den Korb in der Badewanne und begab sich, nachdem er dem Roboter einmal hatte ausweichen müssen, zum Bett.
Dachte an die wunderbaren Stunden mit Babsi, die er darin erlebt hatte.
Blendete jene Momente aus, in denen er mitten in der Nacht aus dem Schlaf gefahren war, einen Schrei auf den Lippen.
Er schlüpfte aus Jeans und Pulli, warf beides einfach zu Boden und legte sich auf die Matratze.
Stierte nach oben.
Die Deckenspots, obwohl runtergedimmt, stachen in seine Augen. Er drückte den Lichtschalter neben dem Bett.
Wohltuende Dunkelheit, nur durchbrochen vom roten Blitzen des Anrufbeantworters.
Er sollte schlafen, damit er morgen fit war. Zuerst jedoch die hingeworfene Kleidung aufräumen.
Ordnung.
Disziplin.
Kontrolle.
Grundfesten, an denen er sein Leben vertäuen musste, um nicht haltlos in den Wahnsinn zu treiben.
Wenn schon nicht über seine Träume, dann wenigstens Macht über die wachen Stunden. Das war wichtig.
Kontrolle.
Dieser Pfeiler hatte ihn getragen auf seinem Lebensweg. Er hatte bereits viel geschafft für jemanden, der nicht wusste, woher er stammte, wer seine Eltern waren. Der im Waisenhaus groß geworden war, dann bei einer Pflegefamilie. Er hatte immer gewusst, dass einzig und allein Strebsamkeit sowie eiserner Wille zum Erfolg führten. Klassenprimus, top Abschluss als Designer, nun ein Job bei einem renommierten Grafikbüro.
Nur dort ließ er seiner Fantasie die Zügel schießen.
Und nur dort brachte es ihm etwas ein.
Den Rest beherrschten starre Riten, damit er nicht abdriftete. So wie sein Bruder Bernhard. Den hatte die Vergangenheit in die Knie gezwungen. Eine Vergangenheit, von der sie beide nicht einmal wussten, wie genau die aussah.
Grotesk.
Und doch, so war es.
Er sollte die unordentlich hingestreute Kleidung aufräumen. Mit einem Ächzen schwang er die Beine aus dem Bett. Aber er konnte sich nicht erheben, war ermattet, als wäre all seine Kraft, all seine Energie mit einem Schlag verpufft. Er fühlte sich wie ein zu stark aufgeblasener Luftballon, der vor Lebensfreude schillernd in der Luft schwebte – und im nächsten Moment einfach zerplatzt war.
Beruhig dich, Leo, du hast einfach zu viel getrunken. Daran liegt es. Morgen sieht die Welt wieder anders aus …
Er sank zurück aufs Kissen.

*

Mit einem unterdrückten Schrei fuhr er in die Höhe und schlang Luft in die Lungen, ehe er panisch um sich schlug.
Er musste die Flammen ausklopfen!
Wo war er?
Orientierungslos flog sein Blick von einer Ecke in die andere. Dünne Streifen aus mattem Licht zwängten sich durch die Jalousien.
Keuchend entwich sein Atem.
Alles gut.
Ein intermittierendes rotes Leuchten zuckte über die Wände, über den großen Fernsehbildschirm, über die Decke, über seine nackten Beine. Langsam drehte er den Kopf und schaute zum Nachtkästchen, auf dem das blinkende Mobilteil sowie der Funkwecker standen, dessen Display gerade eine Minute weiterhüpfte: ein Uhr einundvierzig. Immerhin, er hatte ein bisschen geschlafen. Allerdings brummte sein Kopf in auf- und abschwellender Lautstärke, als wollte jemand einen Lastwagen mit defekter Batterie unter der Schädeldecke starten.
Dann durchfuhr es ihn siedend heiß – er hatte vergessen, für morgen Früh den Alarm zu stellen!
Ein unverzeihlicher Lapsus!
Obwohl er sich genauso zerschlagen fühlte wie vor dem Einschlafen, rollte er sich zum Wecker und stellte diesen auf sieben Uhr. Anschließend quälte er sich aus dem Bett, tapste im Dunkeln zum Tablet-PC und aktivierte ebenfalls den Weckruf. Ihm war kalt.
Gänsehaut, ein Kribbeln sauste über die Unterarme.
Er schleppte sich zurück zum Bett, sank aufs Laken, drapierte die Decke über den Körper – und schaute direkt in das rote Leuchten.
Mit einem unwilligen Knurren rollte er sich auf die andere Bettseite, doch das blitzende Licht schien sich, einem Laser gleich, selbst durch geschlossene Augenlider zu fräsen.
An, aus, an, aus …
Mit einem Fluch drehte er sich wieder herum und drückte die blinkende Taste.
„Sie haben zwei neue Nachrichten“, sagte eine unterkühlte Frauenstimme leicht abgehackt. „Erste Nachricht, heute, um siebzehn Uhr dreißig.“
Ein Knacken.
Abermals eine Frauenstimme – die gottseidank alles andere als unterkühlt war und Leo ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Babsi.
„Hi, Schatz“, begann sie fröhlich, klang danach jedoch ein wenig zerknirscht. „Ich weiß, du magst keine AB-Ansagen, aber ´ne E-Mail schreiben ist doch auch irgendwie doof, oder?“ Sie kicherte, dann: „Also, mir geht es gut und meinen Eltern auch. Habe mich bislang gut erholt – nur in dein Auto habe ich eine Beule gefahren.“
Stille.
„Kleiner Scherz!“
Er lächelte.
„Bin heute spazieren gegangen, dann ein bisschen Fern gesehen mit Mama. Werde jetzt lesen und danach ab in die Heia. Wollte dir nur sagen, dass ich an dich denke und dir für morgen ganz fest die Daumen drücke. Kannst ja anrufen, sobald du vom Sport wieder da bist. Ich bin so bis zehn wach. Dicker Schmatzer und Tschüss!“
Nun ja, für einen Rückruf war es jetzt etwas spät …
„Zweite Nachricht, heute, siebzehn Uhr fünfundfünfzig“, schnarrte wieder die schlecht gelaunte Stimme des Anrufbeantworters.
„Grüß Gott, Herr Falkenthal, Professor Guthahn hier.“
Leo durchzuckte es wie bei einem Stromschlag.
„Es geht, wie Sie sich denken können, um Ihren Bruder.“ Ein Räuspern. „Leider hat sich sein Zustand verschlechtert. Er ist kaum ansprechbar, scheint nun ganz in seiner eigenen Traumwelt zu leben. Manchmal verhält er sich den Pflegern gegenüber aggressiv, weswegen ich mich gezwungen sah, die Medikation zu erhöhen. Sollte die Symptomatik Ihres Bruders unseren Angestellten gegenüber in Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als ihn fixieren zu lassen. Ich bitte Sie hiermit dringend, so rasch wie möglich einen Termin mit mir zu vereinbaren, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Meine Nummer haben Sie ja. Ich wünsche Ihnen noch einen schön…“
Hastig betätigte Leo eine Taste.
„Nachricht gelöscht.“
Das rote Lämpchen war erloschen. Aber das half jetzt auch nicht.
So eine verdammte Scheiße!
Wieso musste sein Bruder dermaßen durchknallen?
Warum hat er es nicht so gemacht wie ich? Die Vergangenheit ruhen lassen und versuchen, sich ein Leben aufzubauen, das einen erfüllt?
Ein erfülltes Leben.
Leo rollte sich auf den Rücken und raffte die Decke bis zum Kinn hoch.
Habe ich ein erfülltes Leben?
Leider wusste er keine Antwort darauf. Objektiv gesehen gab es außer diesem vermaledeiten Alptraum nichts zu klagen. Hieß das im Umkehrschluss, dass die Abwesenheit von akuten Nöten gleichbeutend mit Glück war?
Mit Erfüllung?
Leo tat das, was er ansonsten zu vermeiden suchte: Er dachte über sein Leben nach, sah es kurz wie von weit oben, ähnlich einem Falken, der auf einer Thermik ritt.Er sah einen dunkelblonden jungen Mann, sportlich, gut gekleidet, der sich in alles stürzte, was ihn davon ablenkte, innezuhalten und nachzudenken. Der einem Traum hinterherhetzte, den er nie wirklich geträumt hatte – weil er im Grunde gar nicht wusste, wie dieser Traum aussah. Der einem Lebensglück nachstolperte, das er nie für sich definiert hatte.
Trotz seiner Wohnung, seines Refugiums, in dem er nach Belieben schalten und walten konnte, in dem er alles kontrollierte, in dem ihm nichts entging war er ein Mann auf der Flucht.
Auf der Flucht vor einem Alptraum.
Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit.
Sosehr er es auch wollte – es gab keinen Weg, beidem vollends zu entrinnen. Ein Anruf aus der Heilanstalt, in der sein Bruder untergebracht war, und er geriet ins Taumeln.
Leo blinzelte, schluckte und kämpfte gegen den heißen Druck in seinen Augen. Er atmete ein, was wie ein Stöhnen klang, und krampfte die Finger ins Bettlaken. Das Blut brauste in den Ohren.
Er aktivierte den Anrufbeantworter.
„Eine alte Nachricht, heute, siebzehn Uhr dreißig: Hi, Schatz …“ Er lauschte Babsis Stimme, die Anspannung fiel von ihm ab, die Finger lockerten sich, er atmete gleichmäßiger. Dreimal hintereinander spielte er sie ab. Vielleicht war Babsi die Rettung. Sie tat ihm gut, ließ ihn vergessen, was vergessen gehörte.
Er griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein: An Schlaf war im Moment nicht zu denken. Ein bisschen berieseln lassen, dann dösen und die Sache mit WrapIt! durchziehen. Das würde ihm neuen Schub geben. Einen Schub in die Zukunft. Über seinen Bruder und die komatöse Frau im Krankenhaus konnte er sich nach dem Meeting den Kopf zerbrechen.
Der Bildschirm zeigte einen Löwen, der stolz durch ein ausgetrocknetes Flussbett schritt, in der Ferne, schimmernd und verschwommen, eine Herde Antilopen, die bereits drauf und dran waren, Reißaus zu nehmen. Leo wechselte den Kanal zu einem anderen Nachrichtensender.
Ebenfalls eine Doku.
Der Titel: Gefahr aus dem All – Invasion der Aliens!
Leo verzog den Mund, wollte bereits weiterschalten, als ihm die Kinnlade runterklappte.
Da war Mario, ein Freund aus Studientagen!
Verkleidet mit einem Storm-Trooper-Kostüm von Star Wars – lediglich einen Helm trug er nicht –, grinste er in die Kamera und rief radebrechend etwas in Englisch, das mit deutschem Untertitel unterlegt wurde: „Lasst die Aliens ruhig kommen. Mit Professor Kamisukas Ideen werden wir ihnen ordentlich einheizen!“
Leo wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte, denn Marios dickglasige Brille konterkarierte das martialische Sturmtruppen-Outfit, machte die Aufnahme zum Slapstick. Nun drängten sich weitere Space-Opera-Jünger ins Bild, johlend, lachend. Sie schwenkten Lichtschwerter und groteske Zukunftspistolen schauträchtig über dem Kopf. War Mario für dieses Märchentheater extra nach Amerika gereist? Wie es aussah, ja.
Schnitt.
Der erwähnte Professor, Kamisuka, wohl Japaner oder Koreaner, erschien nun, im Hintergrund eine Bedienkonsole wie aus dem Todesstern. Darüber glühte ein Bildschirm in Taubenblau. Die Kamera zoomte hinaus, zeigte den Professor und vor ihm einen Halbkreis aus Leibern: die Verrückten der vorigen Aufnahme. Leo erkannte Mario sofort, er stand ganz zuvorderst, sein Blick auf Kamisuka gerichtet, der einen Knopf drückte. Der Bildschirm flackerte und zeigte abgedrehte Designs von Bomben, Raketen, Strahlenwaffen und von Planeten, deren Umlaufbahnen man nutzen könne, um Sprengköpfe zu beschleunigen, die den Alien-Invasionsschiffen den Garaus machen würden.
Nach der Demonstration lachte der kleine, kauzige Professor wie ein Kind, dem man Zuckerwatte geschenkt hatte. Er wirkte tatsächlich vollkommen überzeugt von diesen hanebüchenen Gegenschlagszenarien.
Beifall brandete auf. Die ganzen Nerds jubelten, als hätten sie bereits den Sieg davongetragen, als wäre das Erledigen der Aliens lediglich Formsache.
Leo grinste breit, während er an Mario dachte, das Mathe- und Physikgenie, vom Studium gnadenlos unterfordert, das seine ganze Kraft in Computerprogrammierungen und Internet-Foren steckte, in denen es sich mit Gleichgesinnten, sprich Durchgeknallten austauschte. Gut möglich, dass eine der von Kamisuka aufgegriffenen Ideen zur Abwehr der Alien-Bedrohung Marios Hirnwindungen entsprungen war.
Seiner flippigen Ansichten und Hobbys ungeachtet, war Mario ein feiner Kerl, ein liebenswerter Freak. In diesem Moment bereute Leo es, dass er den Kontakt hatte einschlafen lassen. Dafür hatte er jetzt Babsi und ein paar Arbeitskollegen, mit denen er sich alle zwei, drei Wochen zu einem lockeren Plausch und ein paar Bier in irgendeiner Kneipe traf. Mehr Sozialkontakt brauchte er nicht.
„Wir dürfen nicht glauben“, sagte Kamisuka in seiner Abschlussrede, die Präsentationshalle außer ihm nun leer, „dass wir allein sind im Universum. Ich habe es Ihnen anhand der Drake-Formel erklärt: Neben der unsrigen existieren unzählige weitere Zivilisationen im Kosmos. Eines Tages werden wir auf sie treffen. Das ist nur eine Frage der Zeit.“ Die Kamera zoomte heran, und Kamisukas Gesicht wurde finster. „Sollten sie uns feindlich gesonnen sein, müssen wir uns wappnen – sonst werden sie uns auslöschen und unseren Planeten übernehmen!“
Schwarzer Bildschirm, Abspann. Leo wartete auf Marios Namen, der ungefähr in der Mitte auftauchte: Mario Ristmeier. Tatsächlich, es war in Dallas aufgenommen worden, Texas. Leo schüttelte den Kopf. Dann, urplötzlich, verspürte er einen Anflug von Neid auf Mario, weil dieser etwas hatte, für das er brannte, lebte, atmete, und mochte es noch so abgefahren sein.
Was habe ich? Lediglich ein von starren Routinen beherrschtes Leben, das mich in der Bahn hält.
Nein. Er hatte Babsi – und einen guten Job. Das war mehr, als viele andere Menschen ihr Eigen nennen konnten. Er durfte sich glücklich schätzen.
Nach einer kurzen Werbepause folgte eine weitere Doku: „Mediale Fähigkeiten: Der Blick in andere Welten.“
Eigentlich wollte Leo wegschalten, doch spürte er eine sanfte Welle von Müdigkeit, die durch seinen Körper rollte. Besser, er schaute sich diesen Käse an als irgendetwas anderes, das ihn womöglich wirklich interessierte und den Schlaf auf Abstand hielt. So ergab er sich einem Wirrwarr aus Interviews, in denen komische Menschen mit komischen Kleidern und komischen Frisuren komische Äußerungen tätigten.
„Wenn ich in den Wald gehe und mich konzentriere, sehe ich manchmal Fabelwesen, meist Feen oder Elfen.“
Aha, alles klar.
„Ich analysiere die Aura eines Menschen. Dadurch kann ich feststellen, ob ihm etwas fehlt.“
Natürlich.
„Die Toten sprechen zu mir“, sagte eine andere Frau.
Ja, dachte Leo, und zwar deine toten Gehirnzellen.
Quintessenz des Ganzen: Es gab viel mehr, als das bloße Auge sah.
Gähn!
All dies war nicht mehr als ein weiterer unbedeutender Wellenschlag im großen und vor allem abstrusen Ozean der Esoterik und Scharlatanerie. Auch wenn er sich in diesem Bereich überhaupt nicht auskannte, hörte er, so er darüber stolperte, ständig dasselbe groteske Sammelsurium aus Nahtoderlebnissen, Auren, Fabelwesen und so weiter.
Gab es Beweise?
Fakten?
Wissenschaftliche Erhebungen, die derartige Behauptungen auch nur ansatzweise untermauerten?
Nein.
Viele Leute konnten offenbar nicht damit umgehen, dass die Welt eben war, wie sie war: ungerecht, den Gesetzen der Physik unterworfen – und ganz und gar ohne Magie oder dergleichen.
Mario würde sofort widersprechen, selbst wenn der weniger auf Magie oder ähnlich gearteten Firlefanz abfuhr, sondern auf die Theorie von Multiversen und weiteren Dimensionen. An Aliens glaubte er offensichtlich auch. Ein Träumer und Spinner, der lediglich in eine andere Richtung feuerte als Pseudo-Schamanen. Trotzdem endeten all diese Spekulationen dort, wo sie hingehörten.
Im Nichts.
Ach ja, Leo? Wo kommst du her? Was ist damals passiert? Welche Erklärung gibt es für den Vorfall von damals? Welche rationale Erklärung?
„Die Polizei war einfach zu doof, es herauszufinden“, knurrte er und schaltete den Fernseher aus, sonst würde er sich zu sehr aufregen über diesen ganzen Hokuspokus.
Er atmete tief durch und schloss die Lider.
Wartete auf den Schlaf.
Auf den Alptraum?

ENDE DER LESEPROBE

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